Vom Universum ins Portfolio
Was sind eigentlich Edelmetalle?
Edelmetalle sind eine Gruppe von chemischen Grundelementen und zeichnen sich speziell durch ihre Korrosionsbeständigkeit aus. Das heißt sie reagieren in natürlichen Umgebungen wie Luft und Wasser nicht, oder nur sehr schwer, mit anderen chemischen Verbindungen und bleiben gerne in ihrer elementaren Form. Zu ihnen gehören, je nach wissenschaftlicher Auffassung von Metallen, Kupfer, Silber, Gold sowie Platin und Palladium. Trotz ihrer Unterschiede haben die Elemente eines gemeinsam: Ihre Atomkerne sind schwerer als Eisen. Aus diesem gemeinsamen Nenner entwickelt sich die spannende Geschichte ihrer Entstehung.
Eine kosmische Entstehungsgeschichte
Die Geschichte beginnt mit der Historie der Atome selbst. Im Großen und Ganzen sind die Bestandteile aller Atome, und all dem was in unserem Universum herumschwirrt in einem einzigen unvorstellbar kleinen Moment entstanden: Nämlich während des Urknalls, der nicht, wie sein Name vermuten lässt, etwa eine Explosion, sondern vielmehr der Anfang der Expansion des Universums war. Entstanden ist eine kosmische „Ur-Suppe“ aus dicht aneinander gereihten Teilen des Universums, die so heiß war, dass sich nicht einmal winzige Atome bilden konnten.
Der Urknall setzte die Ausdehnung von Raum und Zeit in Gang. Durch seine konstante Ausbreitung konnte sich das Universum ca. 380.000 Jahre später soweit abkühlen, dass sich aus der zuvor heißen Ur-Suppe, stabile Atomkerne bilden konnten. Entstanden sind damals, aufgrund ihrer leichten und einfachen Zusammensetzung, allerdings ausschließlich Atome aus Wasserstoff (75%), Helium (25%) sowie geringen Mengen an Lithium. Aus diesen bildeten sich, unter Einfluss der Schwerkraft, wiederum die ersten Sterne, die wir auch als chemische Fabriken des Universums bezeichnen können, da sie durch die eigenständige chemische Fusion ihrer Elemente immer wieder neue Grundbausteine erzeugen.
Nukleosynthese – Das Innenleben der Sterne
Carl Sagan, der berühmte Astrophysiker, Schriftsteller und Fernsehmoderator hat einmal dazu gesagt: “We are all made of stardust“ - zu Deutsch: „Wir bestehen alle aus Sternenstaub“. Auf eine romantische Weise hat er damit die Nukleosynthese beschrieben: Der Prozess, der im tiefsten Inneren der Sterne aus dem leichtesten Element, Wasserstoff, schwerere Elemente wie Helium und Lithium sowie alle weiteren Elemente bis hin zu Eisen erzeugt. Dies funktioniert ausschließlich unter extremen Druck. Dabei sind Kräfte gemeint, die wir bis heute nicht oder nur extrem kurz, unter künstlichen Bedingungen replizieren können. Sterne erzeugen diese Kräfte indem sie sich aus massiven Gaswolken bilden, die alles unter ihrer eigenen Gravitation zerdrücken und somit einen immensen Druck erzeugen.
Das Gas, die sogenannte „Molekülwolke“, ist ursprünglich an manchen Stellen dichter als an anderen. Die dichtesten von ihnen beginnen unter Einfluss der Schwerkraft mehr Gas um sich herum zu sammeln. Je mehr sich diese Verdichtung anreichert, desto mehr kann sie wiederum anziehen. Vorstellen kann man sich das wie einen Schneeball, der den Hang hinunterrollend immer mehr Schnee aufnimmt. So beginnt das Spiel der Schwerkraft. Das Gas ebnet sich zu einer Scheibe, die sich unaufhörlich um den immer dichter werden „Protostern“ dreht, der sich von ebendieser ernährt. Dank der Gravitation kann dies so lang fortgesetzt werden bis entweder kein Gas mehr vorhanden ist, oder er einen Punkt erreicht, an dem im Kern des Protosterns ein unglaublicher Prozess in Gang gesetzt wird: Die Kernfusion.
So nennen wir jenen Prozess, der es möglich macht, dass einfache Elemente miteinander verschmelzen und so zu schwereren Elementen fusioniert werden. Sie können jedoch nur unter Beigabe von Energie in Form von Druck so nah aneinander gepresst werden, dass sie sich tatsächlich miteinander vereinen.
Jede Fusion setzt allerdings auch Energie frei. Genau diese verhindert, dass sprichwörtlich kosmische Massen an Gas davon abgehalten werden unaufhörlich auf ihr Zentrum zu fallen. Die Schwerkraft des Protosterns erzeugt permanent genügend Druck um die Fusionsreaktionen in ihrem Inneren in Betrieb zu halten. Es entsteht ein Gleichgewicht zwischen freigesetzter Fusionsenergie aus dem Kern und Gravitation von außen: Ein neuer Stern wird geboren.